NABU HessenBild: NABU Hessen

Schlaraffenland für Bienen.
Wie mache ich meinen Garten bienenfreundlich?

Ohne Wild- und Honigbienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. Wer einen Garten hat, der kann viel für den Erhalt der nützlichen Insekten tun, z.B. durch das Anpflanzen von bienenfreundlichen Stauden und Gehölzen.

 

Beispiele für bienenfreundliche Garten-Gewächse gibt es viele.

 

 

Wo sind all die Bienen hin?

Überlegen Sie mal: was würde wohl passieren, wenn es keine Bienen mehr gäbe? Logisch, Sie müssten morgens auf Ihr Honigbrötchen verzichten. Und sonst? Denken Sie mal nach: auch die Erdbeermarmelade würde entfallen. Und die Äpfel im Müsli. Und überhaupt einen Großteil der Dinge, die im Moment täglich bei Ihnen auf dem Tisch landen. Denn weil die Biene auf ihrer Nahrungssuche, die später in der Produktion von Honig endet, Pollen von Blüte zu Blüte weiterträgt, ist sie die Bestäuberin etwa eines Drittels aller landwirtschaftlicher Nutzpflanzen.

Es ist unglaublich, aber wahr: dieses kleine, unscheinbare Insekt spielt eine zentrale Rolle im Erhalt unserer Kultur- und Landwirtschaft. Bienen und andere Blütenbestäuber tragen wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei, denn sie sorgen für die Verbreitung hunderttausende Pflanzen, auf die wiederum unzählige Tierarten als Nahrungsgrundlage angewiesen sind. Umso besorgniserregender ist die Tatsache, dass in den letzten Jahren weltweit konsequent immer mehr Bienenpopulationen einfach wegsterben. So gibt es in Europa etwa zehn Prozent weniger Bienen als noch vor einigen Jahren, in den USA ist ein Rückgang von 30 Prozent zu Verzeichnen – im Nahen Osten sind es sogar 85 Prozent.

Immer mehr Menschen, immer weniger Bienen!

Obwohl das Bienensterben immer mal wieder ein mediales Thema ist, ist das öffentliche Bewußtsein für diese Problematik noch verhältnismäßig gering. Eine überraschende Tatsache, wenn man bedenkt, dass durch den weiteren Rückgang der Bienen nicht nur Wiesen und Wälder um einiges karger würden, sondern auch die Nahrungsmittelversorgung für stetig wachsende Masse an Menschen ernsthaft bedroht ist.

Wieso genau die Bienenpopulationen sterben, lässt sich nicht so einfach beantworten - man geht lediglich davon aus, dass hier mehrere Faktoren zusammenwirken. Krankheitserreger, die industrielle Landwirtschaft mit ihren Pestizideinsätzen und Monokulturen, das Wegbrechen von Lebensräumen, Luftverschmutzung und Klimawandel - alle dürften hier eine Rolle spielen. Und genau deswegen bleibt es schwer, Lösungsansatz für das Problem zu finden. Was kann man also tun gegen ein Phänomen, dessen Ursachen nicht einmal wirklich klar sind? UNEP, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, sieht da einen scheinbar simplen Ausweg: wir müssen unsere Landschaften wieder bienenfreundlicher machen. Unter anderem drängt UNEP zunächst darauf, die Landwirtschaft deutlich nachhaltiger zu gestalten. Und auch als Einzelner kann man jeden Tag aufs Neue entscheiden, mit seinen Lebens- und Konsumgewohnheiten ein bienenfreundliches Klima zu schaffen.

 

(Text: NABU Hessen)

 

Einen weiteren interessanten Artikel hierzu von der NABU-Bienenexpertin Melanie von Orlow finden Sie hier.

 

Nicht gerade förderlich für die Bienenpopulation ist der Trend zu sogenannten Schottergärten.
Hier finden die Tiere weder Unterschlupf noch Nahrung. Einen Artikel hierzu aus der lokalen Presse finden Sie hier.

Werden auch Sie aktiv!

Unterstützen Sie Bienen, indem Sie in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon bienenfreundliche Pflanzen anpflanzen.

Hier Beispiele für bienenfreundliche Garten-Gewächse:

Blumenbeet: Schafgarbe, Akelei, Lavendel, Lupine, Wilde Malve, Astern, ungefüllte Dahliensorten

Bäume und Sträucher: Schlehe, Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Weißdorn, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Wilder Wein, Efeu, ungefüllte Kletterrosen

Gemüsebeet: Ackerbohnen, Kleearten, Borretsch, Ringelblumen, Kürbisgewächse, Zwiebeln, Kohl, Möhren, Gewürzkräuter

Balkon: Goldlack, Kapuzinerkresse, Verbene, Männertreu, Wandelröschen, Löwenmäulchen, Küchenkräuter (Salbei, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze, Thymian)

 

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